Heute möchte ich Ihnen einmal erklären: Was bedeutet Stoffwechsel. Sicher haben viele von Ihnen auch gute Vorsätze gefasst, ein guter Vorsatz den bestimmt viele haben ist es, fitter zu werden, Gewicht zu reduzieren, sich besser zu fühlen.

Den Begriff Stoffwechsel (Metabolismus) kann man eigentlich ganz wörtlich nehmen: Er bezeichnet alle biochemischen Vorgänge, die unsere Nahrung in körpereigene Substanzen oder in Energie „wechseln“. Der Stoffwechsel beginnt im weiteren Sinne mit der Verdauung, gefolgt von der Verwertung der Nährstoffe in unseren Zellen. Am Ende des Prozesses steht der Abtransport von Stoffwechselnebenprodukten, vorwiegend über den Urin und den Stuhl.

Um Gewebe und Zellen aufzubauen (Baustoffwechsel), beziehungsweise die Energie für all seine Körperfunktionen zu produzieren (Energiestoffwechsel), benötigt der Körper die kleinsten Bausteine aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen (Proteine). Diese drei Nährstoffgruppen werden dafür in der Verdauung aufgespalten. Aus den kleinen Einzelbausteinen entstehen dann im weiteren Verlauf des Stoffwechsels körpereigene Moleküle. Enzyme und Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) lenken die dazu nötigen biochemischen Reaktionen.

Seine Energie gewinnt der Körper, indem er in den Zellen die Nährstoffteilchen in eine eigene Energiewährung umwandelt. Diese Umnutzung oder Verbrennung in einen Energieträger findet in den sogenannten Mitochondrien statt, die man deshalb umgangssprachlich auch als „Kraftwerke der Zellen“ bezeichnet. Der wichtigste Energieträger ist das Adenosintriphosphat (ATP). Dieses ATP nutzen die Zellen dann als Energiespender.

Ein ausgeglichener Stoffwechsel

In einem ausgeglichenen Stoffwechsel laufen diese Vorgänge automatisch ab. Der Stoffwechsel nutzt die Substanzen aus der Ernährung in einem Fließgleichgewicht von Auf- und Abbau, in jeder Situation effizient und dem Bedarf angepasst. Im Energiestoffwechsel bedeutet diese Effizienz, dass die Menge an Energiebausteinen sowohl in Ruhe (Grundumsatz) als auch bei körperlicher Anstrengung (Leistungsumsatz) dem Verbrauch entspricht und die Speicher optimal genutzt werden.

Aber auch die Umwandlungs- und Aufbauvorgänge müssen effizient funktionieren, damit der Stoffwechsel ausgeglichen ist. Gut ist also, einerseits nur so viel zu essen, wie der Körper tatsächlich braucht. Andererseits muss die Zusammensetzung der Grundstoffe vielfältig und körpergerecht, die Nahrung also nährstoffreich sein. Für die biochemischen und biophysikalischen Funktionen benötigt der Stoffwechsel außerdem jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Stoffwechsel Einflussfaktoren

Ob unser Stoffwechsel gut funktioniert, also wie effizient unser Körper Energie herstellt und verwendet, hängt von vielen Einflussfaktoren ab. Neben unserer Veranlagung in den Genen gibt es viele Faktoren, die wir mit unserem Lebensstil in hohem Maß steuern können.

Folgende Stoffwechsel Einflussfaktoren sind bekannt: 

  • Geschlecht und Alter
  • Ernährung
  • Bewegung
  • Stress
  • Schilddrüse/Hormone
  • Verdauung
  • Woran erkennt man einen guten Stoffwechsel?

Ein guter Stoffwechsel zeigt sich im gesamten Körper: Wir fühlen uns aktiv, munter und vital. Der Kondition angepasst können wir genügend Kraft und Ausdauer für körperliche Betätigung aufbringen. Wir haben regelmäßig Hunger. Die Verdauung ist gut und der Stuhlgang regelmäßig.

Wir sind nach dem Essen schön satt, aber nicht müde, und das Sättigungsgefühl hält auch an. Wir können unser Normalgewicht halten und haben keine oder nur geringfügige Gewichtsveränderungen. Der Körper kann kurzzeitige Verschiebungen im Zuckerstoffwechsel gut kompensieren: Es treten keine starken Blutzuckerschwankungen mit Unterzuckerungsgefühlen oder Heißhungerattacken auf.

Woran erkennt man einen verlangsamten Stoffwechsel?

Ein langsamer Stoffwechsel macht müde und kraftlos, wir sind träge und kommen schwer in die Gänge. Neben übermäßiger Gewichtszunahme, erschwertem ständigen Abnehmen und starken Gewichtsschwankungen können auch Wassereinlagerungen und ein teigiges Unterhautgewebe Zeichen eines langsamen Stoffwechsels sein.

Unreine, trockene Haut mit Rötungen und Pickeln, genauso wie Haarausfall, fettiges oder sehr trockenes Haar können auftreten. Manche haben Kopfschmerzen oder einen benebelten Kopf, frieren oder frösteln oft. Die Verdauung zeigt sich träge mit Verstopfung, Blähungen oder häufigem Völlegefühl.

Wie kann man den Stoffwechsel umstellen?

Einen effizienten Stoffwechsel und damit eine nachhaltige Gewichtsreduktion erreichen Sie, wenn der Körper aus den Blutzucker- und Insulinschwankungen herauskommt und auf mehr Fettverbrennung umstellt. Je besser Sie im Alltag die Einflussfaktoren auf den Stoffwechsel verbessern, desto nachhaltiger und schneller wird das gelingen. Ernährung, Bewegung und Stressreduktion sind dabei die Basis für eine Stoffwechselumstellung. Eine sinnvolle Stoffwechselkur bezieht alle Stoffwechselfaktoren mit ein!

Sportarten, die eine Stoffwechselumstellung unterstützen können

Um mehr Bewegung in Ihr Leben – und Ihren Stoffwechsel – zu bringen, müssen Sie nicht gleich zum Hochleistungssportler werden. Regelmäßige Bewegung im Alltag kann schon viel bewirken. Stramme Spaziergänge mehrmals die Woche, Treppensteigen statt Lift fahren oder Rad statt Auto fahren lassen sich gut im Alltag einbauen. Eine gute Mischung aus Ausdauer (als Herz-Kreislauf-Training) und Kraftübungen (für den Muskelaufbau) ist für den Stoffwechsel ideal.

  • Schwimmen, Fahrradausflüge und Nordic Walking eignen sich gut für Sporteinsteiger.
  • Yoga, Pilates und leichte Gymnastik, eventuell auf spezielle Beschwerden abgestimmt, stärken die Muskulatur.
  • Mit zunehmender Kondition kommen auch Joggen, Ballsportarten, Aerobic, Tanzen oder leichtes Krafttraining infrage.

Geübte finden im Internet jede Menge Videos, mit denen sie auch zu Hause Ausdauer und Kraft trainieren können.

Achten Sie darauf, sich nicht zu übernehmen. Sport sollte ein gutes Körpergefühl geben, nicht in die Erschöpfung führen. Wenn Sie Schmerzen oder eine Vorerkrankung haben, Medikamente einnehmen oder stark übergewichtig sind, sollten Sie Ihre Absichten zuerst mit einem Arzt besprechen.

Ich wünsche Ihnen einen „fitten“ Februar.

Herzliche Grüße, Ihre Stephanie Grimm – Sanguinum Therapeutin