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- Was ist Viszeralfett?
- Wie unterscheidet es sich vom Depotfett an Hüfte, Bauch und Po?
- Warum können auch schlanke Männer und Frauen betroffen sein?
- Was sagen Mediziner zum "inneren Bauchfett"?
- Wie kann ich Viszeralfett vermeiden oder beseitigen?
Was ist viszerales Fett?
Im Körper verteilt sich Fett vor allem an zwei Stellen: im Gewebe unter der Haut (subkutan) sowie an und zwischen den Bauchorganen (viszeral), zum Beispiel an Leber, Bauchspeicheldrüse und Darm. Während wir das subkutane, also unter der Haut liegende Fettgewebe an Bauch und Hüfte zwischen die Finger klemmen können, liegt das Viszeralfett unter den Bauchmuskeln verborgen. Es ist erst ab einer gewissen Menge an Bauchumfang sichtbar. Aufgrund seiner Lage wird Viszeralfett auch als "Eingeweidefett" oder "inneres Bauchfett" bezeichnet.
Viszerales Fett schützt die inneren Organe, ist aber evolutionär gesehen auch ein wichtiger Energiespeicher. Unsere Vorfahren bauten es auf, wenn viel Nahrung verfügbar war, um in längeren Zeiten von Mangel und Entbehrung davon zehren zu können.
Gibt es "böses" Fett und "gutes" Fett
Subkutanes Fett ist ein eher passives Polster- und Reservefett und daher weniger problematisch für den Stoffwechsel. Viszerales Fett ist dagegen stark von Nerven und sonstigen Versorgungsleitungen des Körpers durchsetzt. Es kann sich mit dem Stoffwechsel des von ihm umlagerten Organs verbinden. Diese Verbindung steht bei Medizinern zunehmend in Verdacht, den Stoffwechsel der betroffenen Organe zu beeinflussen.
Wie entsteht Viszeralfett und wer ist davon betroffen?
Wer in welchem Ausmaß Viszeralfett aufbaut, lässt sich noch nicht eindeutig begründen und ist ferner genetisch bedingt. Männer neigen mit ihrem höheren Testosteronspiegel zum Fettaufbau im Bauchraum. Frauen lagern ihre Reserven dagegen eher subkutan an Hüften, Po und Oberschenkeln an. Auch das Alter und die Hormone spielen eine Rolle. Sicher ist: Wenig Bewegung, Stress, ständiges Essen, viel Zucker, Fruktose, ungesundes Fett und wenig Balaststoffe bauen viszerales Fett übermäßig auf. Selbst Schlanke können zu viel davon haben. Menschen mit viel subkutanem Fett haben allerdings häufig auch Viszeralfett.
Kann man Viszeralfett messen?
Der oft verwendete Body Mass Index (BMI) sagt
nichts über die Menge an Viszeralfett aus.
Die zuverlässigste Aussage erhält man theoretisch
mit der aufwendigen Magnetresonanztomografie
(MRT). Einfacher und trotzdem aussagekräftig sind
indirekte Methoden:
- Messen des Bauchumfangs:
Idealwerte:
> Männer 94 cm
> Frauen 80 cm
Empfehlung zum Abklären mit dem Arzt
oder Heilpraktiker ab Werten von:
> Männer >102 cm
> Frauen >88 cm
- Detaillierte Analyse der Ernährungsgewohnheiten
- Körperfett-Bestimmung über die Bioimpedanzanalyse
- Beurteilung der Hormon- und Stresssituation
- Bestimmung von Laborwerten wie Blutfette, Blutzucker und Entzündungsmarker
Gute Nachrichten!
Viszeralfett steht über Blut- und Nervenfasern mit unserem Stoffwechsel in Verbindung. Deshalb kann man ihm gut „den Motor abdrehen“:
Wenn sich der Stoffwechsel verbessert, verschwindet es mitunter schneller als das Unterhautfettgewebe. Bereits in den ersten Wochen
einer Stoffwechselumstellung können Sie viel Viszeralfett verlieren.
Was können Sie als Patient tun?
- Ein Gespräch mit einem Stoffwechselexperten und eine Stoffwechselanalyse sind ein motivierender Start.
- Eine Ernährungsumstellung beruhigt den Insulinstoffwechsel. So entziehen Sie dem Viszeralfett die Basis.
- Eine individuelle Ernährungsberatung und eine regelmäßige Körperfett- und Stoffwechselmessung spornen Sie zusätzlich an.
- Bewegen Sie sich! Ausdauertraining und Muskelaufbau tragen dazu bei, den Zucker und Fettstoffwechsel ins Lot zu bringen.
- Entschleunigen und entspannen Sie Ihr Leben, schlafen Sie ausreichend! Ein hoher Stresslevel stellt keine gute Voraussetzung dar, um eine Ernährungsumstellung oder Lebensstilveränderung erfolgreich durchführen zu können.
VISZERALES FETT AUF EINEN BLICK.
- Liegt unter den Bauchmuskeln und ist deswegen nicht ertastbar
- Lagert sich um die inneren Organe an (inneres Bauchfett)
- Ist stoffwechselaktiv
- Steht bei Medizinern im Verdacht, die Ursache verschiedener Krankheiten zu sein
- Leichter zu beseitigen als Unterhautfett (subkutanes Fett) an Hüfte, Po und Bauch