Säure-Basen-Haushalt: Obst & Gemüse vs. Fast Food
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Der Säure-Basen-Haushalt: Alles, was Sie wissen sollten

Die Begriffe Säure und Base kennen die meisten wohl aus dem Chemie-Unterricht. Eine Base ist das Gegenstück zu einer Säure und neutralisiert diese. Gibt es einen Überschuss an Säuren und zu wenig Basen entsteht ein Ungleichgewicht. So weit, so gut. Doch was hat das nun mit dem Körper zu tun? 

Wenn Sie sich mit Naturheilkunde und ganzheitlicher Medizin beschäftigen, ist Ihnen der Einfluss des Säure-Basen-Haushalts auf den gesamten Organismus vielleicht bekannt. Gerät der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht, kommt es zu einer Übersäuerung, einer sog. Azidose. Dies kann zu Problemen führen. Man geht davon aus, dass viele chronische Krankheiten aufgrund einer Übersäuerung entstehen.

Was ist der Säure-Basen-Haushalt?

Der Säure-Basen-Haushalt reguliert saure und basische Körperbereiche. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt im Körper ist entscheidend für einen gesunden Organismus und einen funktionierenden Stoffwechsel.

Wichtig zu wissen ist, dass es im Körper Bereiche gibt, die ein saures Milieu haben und solche, die ein basisches Milieu haben. Dies hat auch seine Richtigkeit. Manche Bereiche sind optimal, wenn sie basisch sind, andere wiederum müssen sauer sein. 

Dickdarm und Magen haben zum Beispiel ein saures Milieu, damit Bakterien vernichtet werden. Diese haben einen anderen pH-Wert als zum Beispiel das Blut. Das Blut hat eher ein basisches Milieu. Auch Speichel ist basisch. 

Das Erstaunliche ist, dass der Körper Unregelmäßigkeiten grundsätzlich mithilfe einiger Regulationsmechanismen abpuffern kann, das heißt er kann einen Überschuss an Säuren zunächst einmal ausgleichen. Die körpereigenen Puffersysteme sind dazu lebenswichtig. Zu diesem Puffersystem zählen Organe wie Leber, Nieren, Lunge und Blut, die ständig mit der Entgiftung beschäftigt sind.

Langfristige Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts können den Körper negativ beeinflussen. Die Nährstoffaufnahme, die Enzymtätigkeit und die Aktivität der Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wie entsteht eine Übersäuerung?

Eine Übersäuerung kann durch bestimmte Lebensmittel, aber auch Lebensumstände, Stress, ständige Sorgen oder negative Gedanken entstehen. Neben psychischen Strapazen können genauso physische Anstrengungen unseren Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen. Zu wenig Bewegung kann ebenso schlecht für den Körper sein wie zu wenig Schlaf. Auch zu viel Sport gepaart mit geringer Regenerationszeit kann den Säure-Basen-Haushalt in eine falsche Richtung beeinflussen.

Insbesondere unsere Ernährung kann einen großen Einfluss haben. Die westliche Ernährungsweise besteht häufig aus vielen Weißmehlen, tierischen Produkten, Zucker und Fast Food. 

Besonders tierische Nahrungsmittel haben viel Protein. Säuren entstehen vor allem beim Abbau von Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine (Eiweiße). Fleisch, Eier und Milch sind somit als säurebildende Lebensmittel einzustufen. 

Pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse hingegen sind überwiegend basisch und liefern dem Körper wertvolle Mineralien. Sie haben zu dem den Effekt, dass sie den Säure-Abbau begünstigen.  


Der beschleunigte Alltag erschwert für viele die Situation. Ein klassisches Beispiel: Statt ein gesundes Mittagessen mit reichlich Gemüse und einer mageren Proteinquelle zu Hause vorzubereiten, was Geldbeutel und Körper durchaus guttun würde, besuchen wir in der Mittagspause lieber den Imbiss nebenan. Wir schlingen unser Essen runter, stehen unter Zeitdruck. Neben fehlender Zeit, sind es auch wichtige Nährstoffe, die ausbleiben und ohne die unser Körper langfristig nicht richtig arbeiten kann. 

Folgend finden Sie eine Liste mit Nahrungsmitteln, die den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen können.

  • Fertigprodukte und Fast Food 
  • Alkohol, Kaffee und Softdrinks jeglicher Art (sowohl die mit Industriezucker als auch die mit Zuckeraustauschstoffen)
  • Nikotin
  • Milchprodukte
  • tierische Produkte, besonders Fleisch und Wurstwaren 
  • Getreide: vor allem Weißmehle 
  • Süßigkeiten 
  • zu wenig Obst
  • zu wenig Gemüse
  • Übermaß an Soja
  • Konservierungs- und Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Süßstoffe, etc.

Grundsätzlich müssen Sie aber nun nicht alle Säure bildenden Lebensmittel per se verteufeln. Milchprodukte und Fleisch sind nicht grundsätzlich schlecht. Die Menge und das Verhältnis machen vielmehr das Gift. So kann man auch von guten Säurebildnern sprechen. Mageres Fleisch, Eier und fettarme Milchprodukte gehören genauso zu einer ausgewogenen Ernährung wie Obst, Gemüse und Vollkorngetreide.

Getreide wie Vollkornroggen oder Vollkorndinkel und Pseudogetreide wie zum Beispiel Quinoa und Buchweizen sind zwar nur schwach basenbildend, versorgen Sie aber dennoch mit wichtigen Nährstoffen. 

Zusatzinfo: Der Geschmack allein sagt nichts über den Basengehalt eines Lebensmittels aus. Zitronen zum Beispiel schmecken zwar sehr sauer, werden jedoch basisch vom Körper verstoffwechselt.

Symptome einer Übersäuerung – der Säure-Basen-Haushalt gerät aus dem Gleichgewicht 

Erste Anzeichen einer Übersäuerung können vielschichtig sein. Folgende Symptome können auf eine Übersäuerung hinweisen.

  • Sie fühlen sich oft müde.
  • Sie fühlen sich ausgelaugt, schlapp, sind wenig stressresistent.
  • Sie haben Probleme mit ihrer Haut. Diese ist fahl oder unrein. Es treten vermehrt Entzündungen auf.
  • Sie haben schlaffes Bindegewebe. Dies äußert sich durch sog. Orangenhaut (Cellulite).
  • Sie haben steife Muskeln, sind verspannt.
  • Ihre Faszien sind überlastet und wenig elastisch. Sie sind generell eher unbeweglich.
  • Sie leiden allg. unter Muskel- und Gelenkbeschwerden.
  • Sie haben oft Sodbrennen.
  • Sie leiden an nervösen Unruhezuständen und “innerer Unruhe”.

Wie können Sie entgegenwirken?

Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um es gar nicht so weit kommen zu lassen. Hier finden Sie eine Auflistung unserer Tipps:

  • Basische Ernährung: Ernähren Sie sich zu 70-80 % von basischen Lebensmitteln. Weiter unten finden Sie eine Liste mit basischen Lebensmitteln.
  • Achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance.
  • Gönnen Sie sich aktive Ruhephasen. 
  • Regelmäßige Dehnübungen, vor allem nach langen Arbeitstagen im Büro.
  • Trinken Sie viel Wasser (mindestens zwei Liter pro Tag).
  • Achten Sie auf eine gute Leberfunktion.
  • Bewegen Sie sich viel. Achten Sie aber auch auf Ruhephasen. Hören Sie für das richtige Maß auf Ihren Körper. 
  • Richtiges Atmen und regelmäßiges Schwitzen helfen Säuren abzubauen.
  • Nehmen Sie Basenbäder.

Liste Basischer Lebensmittel

Obst 

  • Bananen, Äpfel, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Aprikosen, Trauben, Birnen, Mango, Grapefruit, Kirschen, Kiwi, Orangen, Wassermelonen, Zitronen
  • Auch getrocknetes Obst wie zum Beispiel Rosinen oder Feigen sind basisch.

Gemüse

  • Spinat, Karotten, Sellerie, Brechbohnen, Wirsing, Blumenkohl, Gurken, Kartoffeln, Gurken, Pilze, Brokkoli, Chicorée, Fenchel, Grünkohl, Knoblauch, Kohlrabi, Lauch, Paprika, Radieschen, Rosenkohl, Sauerkraut (Achten Sie auf den Hinweis „ungezuckert“!), Sellerie, Zucchini, Zwiebeln, Spargel

Salate 

  • Rucola, Eisbergsalat, Feldsalat, Kopfsalat, Eichblattsalat

Kräuter 

  • Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Schnittlauch, Minze, Bärlauch

Nüsse & Samen

  • Mandel, Walnuss, Marone, Leinsamen, Hanfsamen, Erdmandel, Pistazie, Macadamianuss

Achten Sie bei Nüssen stets auf den Salzgehalt. Konsumieren Sie nur ungesalzene Nüsse. Vor allem Pistazien und Macadamianüsse sind häufig mit viel Salz versetzt.

Öle & Essig

  • Olivenöl, Kokosnussöl, Leinsamenöl, Apfelessig, Balsamico Essig (Achten Sie auf “Keine Zuckerzugabe”!)

Sprossen & Keime 

  • Alfalfa Sprossen, Kresse, Mungo Bohnen, Weizensprossen

Basische Getränke

  • Wasser, Kräutertee

Achtung Kurteilnehmer: Einige der aufgeführten Lebensmittel sind zwar basisch, in der Sanguinum Kur jedoch nicht erlaubt. Dazu gehören: Bananen, getrocknetes Obst, Kartoffeln und Maronen.

Hier können Sie die Liste mit basischen Lebensmitteln downloaden.


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